Roberto
Wer kämpft gegen die Pandemie, wenn wir alle auf dem Feld sind? Wir müssen uns sozial engagieren.
Roberto
Er ist da für seine Gemeinschaft
In Zeiten der Unsicherheit ist Zusammenhalt vielleicht das Wichtigste. Doch gerade die Pandemie macht das Zusammensein, wie wir es kannten, unmöglich. Isolation bestimmt den Alltag. In Peru waren im Juni bereits rund 2 Millionen Menschen von einer COVID-Infektion betroffen. Roberto war einer von ihnen.
Als der Bananenbauer aus der Stadt La Noria von seiner Infektion erfuhr, teilte er die Nachricht über seinen kleinen lokalen Radiosende „Die Stimme von La Noria“ und riet den Bewohner*innen eindringlich auf ihre Sicherheit und Gesundheit zu achten.
Als Radiosprecher wurde er zur zentralen Stimme für die Stadt. Er veranstaltete auch virtuelle Trauerfeiern für die Verstorbenen, da die traditionellen Riten mit großen Menschenmengen unmöglich waren.
Inzwischen ist Roberto erholt und arbeitet wieder auf seinem Feld. Doch die langfristigen Folgen für ihn und die Bananenkooperative sind noch ungewiss.
Die Kooperative APBOSMAM
Die Kooperative APBOSMAM hat rund 300 Mitglieder und liegt im Norden Perus. Trotz des sehr trockenen Klimas bauen die Kleinbäuerinnen und -bauern hier erfolgreich Fairtrade Bio-Bananen an. Sie verkaufen inzwischen 100% ihrer Ernte – das sind 5 – 8 Container pro Woche – unter Fairtrade-Bedingungen.
Das Hauptziel der Kooperative ist es, das Einkommen der Kleinbäuerinnen und -bauern zu verbessern – in erster Linie durch höhere Produktivität.
Fernando Lillo, der Präsident der Kooperative sagt: „Ohne Fairtrade gäbe es hier keinen Fortschritt.“ Die Fairtrade-Prämie finanziert zu rund 80% die Lagergebäude, LKW für den Transport und Qualitätskontrolle. Außerdem fließt die Prämie in soziale Projekte wie die Unterstützung der lokalen Grundschule – durch Infrastrukturmaßnahmen, Lehrmaterial oder Gehälter für Lehrer.
In focus
Meet Roberto
Roberto Gallo Castro ist verheiratet und hat zwei Kinder. In den letzten 14 Jahren hat er Bio-Bananen angebaut, heute unter Fairtrade-Bedingungen. Früher war sein Einkommen extrem unsicher und geprägt von Gelegenheitsjobs – z.B. Verkauf von wildem Honig oder Holz.
Damals gab es weder Strom noch fließend Wasser. Zugang zu Bildung war schwierig. Seine Eltern bauten Baumwolle an, doch die Pflanzen gingen durch Schädlinge ein. Es war schwer ein stabiles Einkommen zu generieren. Das änderte sich mit der Kooperative APBOSMAM.
FOTO-GALERIE
Lerne die Filmemacher*innen kennen!
Ángela Ponce
Ángela Ponce ist eine Dokumentarfotografin und Fotojournalistin aus Lima, Peru. Sie ist spezialisiert auf langfristige Projekte zu lateinamerikanischen sozialen Themen, politischen Konflikten und die Rechte für Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen. Sie arbeitet regelmäßig für die New York Times. Ihre Arbeiten wurden bereits veröffentlicht von Bloomberg, Reuters, BBC, Getty Images, Harper’s Bazaar, El Pais, La Croix, Aljazeera und vielen anderen.
Omar Quezada Beltrán
Omar Quezada Beltrán ist ein Filmemacher aus Lima, Peru mit mehr als 10 Jahren Erfahrung mit Dokumentationen und Feature Filmen. In den letzten fünf Jahren hat er zahlreiche Preise für seine Beteiligung an lateinamerikanischen Filmen gewonnen.
Fairpicture
Ángela Ponce und Omar Quezada Beltrán arbeiten für Fairpicture.
Kreativität, umtriebige Geschäftigkeit und Gestaltungswille: Der Globale Süden ist mehr als Hunger, Armut und Abhängigkeit. Fairpicture will die Wahrnehmung des Globalen Südens verändern. Bild um Bild – weil es Bilder sind, die unsere Sicht der Welt prägen. Dazu arbeitet Fairpicture mit einem Netzwerk von lokalen Fotografinnen und Videografen zusammen, die ihre eigene Geschichten erzählen und so zu einer authentischen und fairen Kommunikation beitragen.
Info
Unterstützung für die Kleinbäuerinnen und -bauern in Peru
Peru wurde von der Pandemie besonders schwer getroffen. Direkte und schnelle Unterstützung war deshalb notwendig, um die Lebensgrundlage des Bananenanbaus der Farmer zu sichern.
Fairtrade hat 2020 zwei Projekte gestartet, um die Kooperativen zu unterstützen und durch die Pandemie zu begleiten.
Bis heute wurde 24 Kooperativen und damit rund 4,400 Mitglieder in Peru durch das Projekt unterstützt. Sie haben verschiedenste Maßnahmen umgesetzt – von der Einführung von Sicherheitsprotokollen über die Verteilung von Masken bis hin zur Ausgabe von Essen.
Für mehr Informationen zu den Fairtrade COVID-19 Projekten, lesen Sie bitte hier.
